Raumakustik messen: Das müssen Sie wissen

Wer Raumakustik messen will, bekommt belastbare Daten über Nachhall, Störreflexionen und Sprachverständlichkeit – und damit die Grundlage für sinnvolle Maßnahmen. Dieser Ratgeber erklärt die wichtigsten Kennzahlen, DIY-Vorgehen und wann es sich lohnt, die Raumakustik messen zu lassen.

Nachhallzeit wird in einem raum gemessen

Warum Raumakustik messen?

Ohne Messung bleibt Akustik oft Bauchgefühl. Mit Daten erkennen Sie, wo der Hall herkommt, welche Frequenzen Probleme machen (z. B. Bassdröhnen) und ob Maßnahmen wirklich wirken. Messungen helfen, Budgets richtig einzusetzen – besonders bei StudiosKonferenzräumen, Unterrichts- & MusikräumenHomeoffice oder Wohnbereichen mit viel Glas/Beton.

Nachhallzeit (RT60): das zentrale Zielmaß

Die Nachhallzeit RT60 beschreibt, wie lange ein Schallereignis braucht, um um 60 dB abzuklingen. Praktisch wird häufig aus Teilbereichen hochgerechnet (T20/T30). Wer die Nachhallzeit messen will, betrachtet sie immer frequenzabhängig (Oktav-/Dritteloktavbänder), denn ein Raum kann im Hochton „trocken“ und im Bass gleichzeitig „lang“ sein. Die Messung der Nachhallzeit zeigt, ob Sprache, Musik und Meetings verstanden werden – oder im Nachhall untergehen.

Richtwerte (typisch, bandabhängig)

RaumtypEmpfohlene RT60
Wohn-/Homeoffice≈ 0,3–0,5 s
Besprechungs-/Konferenzraum≈ 0,4–0,6 s
Klassen-/Seminarraum≈ 0,5–0,8 s
Studio Regie/Podcast≈ 0,2–0,4 s
Musikprobe (klein)≈ 0,4–0,8 s

Methoden & Signale – so läuft die Messung

Professionell wird aus einer Impulsantwort die RT60 berechnet. Diese Impulsantwort gewinnt man z. B. über Sweep-Signale (aufsteigender Sinus), MLS oder einen lauten Impuls (Ballon/Knall, heute seltener). Messsoftware errechnet daraus RT-Kurven und weitere Kennzahlen (z. B. EDT, C50/C80, STI). Für sichere Ergebnisse sind Pegel, Lautsprecherposition und mehrere Messpunkte wichtig.

Raumakustik selber messen: Schritt-für-Schritt

So können Sie Raumakustik selber messen – ohne Tiefbau und mit überschaubarem Aufwand:

  1. Ausrüstung: Messmikrofon (idealerweise kalibriert/USB), Audio-Interface (falls nötig), Laptop mit Messsoftware, aktiver Lautsprecher. Ein Stativ ist Pflicht.
  2. Aufbau & Pegel: Lautsprecher auf Ohrhöhe in Richtung Raummitte/Arbeitsplatz. Moderater Pegel reicht; vermeiden Sie Verzerrung und bleiben Sie sicher für Gehör/Nachbarn.
  3. Messpunkte: 4–6 Positionen im Raum (Sitz-/Stehpositionen, leicht variieren). Mikro auf Ohrhöhe, weg von großen Flächen.
  4. Messsignal: Sine-Sweep starten, Raum währenddessen ruhig halten. Pro Punkt mindestens 1–2 Durchläufe.
  5. Auswertung: RT60/EDT pro Frequenzband prüfen. Achten Sie auf „lange“ Bänder (oft 125–250 Hz) und starke Unterschiede zwischen Bändern.
  6. Vorher/Nachher: Nach jeder Maßnahme erneut messen. Nur so sehen Sie, ob Fläche/Position wirklich wirken.
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Messung der Nachhallzeit: typische Stolperfallen

  • Nur ein Messpunkt: liefert keine belastbare Aussage – mitteln Sie über mehrere Positionen.
  • Falscher Pegel: zu leise (schlechtes SNR) oder zu laut (Clipping) verfälscht Ergebnisse.
  • Frequenzblind: nur Gesamt-RT60 betrachten – wichtig sind die Bänder (125 Hz–4 kHz).
  • Insellösungen: kleine Absorber-Patches statt zusammenhängender Flächen bringen wenig.

Raumakustik messen lassen: wann lohnt sich der Profi?

Wer Termine, Budget oder komplexe Räume hat, kann die Raumakustik messen lassen. Sie erhalten einen strukturierten Bericht (RT60/EDT nach Bändern, ggf. Sprachkenngrößen wie STI), konkrete Flächenempfehlungen und Prognosen, wie viel Absorption wo nötig ist. Sinnvoll bei Schulen, Konferenz/Hybrid-Räumen, Studios, Gastronomie, Praxen – oder wenn DIY-Ergebnisse widersprüchlich sind.

Von der Messung zur Lösung

Aus den Daten leiten Sie Maßnahmen ab: Wandabsorber in Sitz-/Stehhöhe für Sprache, Deckensegel/Baffeln bei großen Flächen/hohen Räumen, Ecken-Elemente gegen Dröhnen. Ziel ist eine gleichmäßige Absenkung der RT60 über die relevanten Bänder, nicht nur „obenrum“.

Glossar (kurz)

  • RT60: Zeit bis −60 dB Abkling; praktischer über T20/T30 geschätzt.
  • EDT: Frühnachhall (−10 dB), korreliert mit erster Klangeindrückung.
  • C50/C80: Maß für Sprach- (C50) bzw. Musikklarheit (C80).
  • STI: Sprachübertragungsindex, 0–1 (höher = besser verständlich).
  • Impulsantwort: Antwort des Raums auf ein kurzes Signal; Basis für viele Kennzahlen.

Fazit:Raumakustik messen“ bedeutet, zuerst zu verstehen – dann gezielt zu handeln. Mit wenigen Messpunkten und klarer Auswertung erkennen Sie, wo Nachhall entsteht und welche Flächen wirklich helfen. So setzen Sie Budget dort ein, wo es den größten Unterschied macht.

FAQ: Raumakustik messen

Was bedeutet „Raumakustik messen“ und wozu dient es?

Sie erfassen Kennzahlen wie RT60/EDT, Klarheitsmaße und Frequenzverhalten. So sehen Sie, wo Nachhall entsteht und welche Maßnahmen wirklich wirken.

Wie kann ich die Nachhallzeit messen (RT60)?

Über eine Impulsantwort (z. B. Sine-Sweep). Die Software berechnet daraus RT60 bzw. T20/T30. Wichtig: mehrere Messpunkte und ausreichender Signal-Rausch-Abstand.

Was ist der Unterschied zwischen RT60, T20/T30 und EDT?

RT60 ist die theoretische Abklingzeit um 60 dB. T20/T30 schätzen sie aus −20/−30 dB-Segmenten. EDT (Early Decay Time) beschreibt den Frühnachhall (erste −10 dB) – relevant für die erste Klangeindrückung.

Wie viele Messpunkte brauche ich für eine verlässliche Messung der Nachhallzeit?

Typisch 4–6 Positionen auf Ohrhöhe, verteilt über die relevanten Sitz-/Stehplätze. Danach Mittelwert bilden und Ausreißer prüfen.

Raumakustik selber messen: Welche Ausrüstung genügt?

Kalibriertes Messmikro (oder USB-Messmikro), Stativ, Lautsprecher, Laptop mit Messsoftware. Ruhige Umgebung, korrekter Pegel, kein Clipping.

Kann ich die Raumakustik mit dem Smartphone messen?

Für eine grobe Orientierung ja, für belastbare RT-Kurven eher nein. Smartphone-Mikros sind selten linear. Für Entscheidungen besser Messmikro + Software nutzen.

Welche Richtwerte gelten, wenn ich die Nachhallzeit messen möchte?

Je nach Raumtyp bandabhängig: Homeoffice/Wohnraum ≈ 0,3–0,5 s, Besprechung ≈ 0,4–0,6 s, Regie/Podcast ≈ 0,2–0,4 s. Wichtig ist die Verteilung über die Frequenzbänder.

Raumakustik messen lassen: Wann lohnt sich der Profi?

Bei komplexen Räumen, öffentlichen Bereichen, Studios oder wenn DIY-Ergebnisse widersprüchlich sind. Sie erhalten einen Bericht mit RT-Kurven, Klarheitsmaßen und Flächenempfehlungen.

Typische Fehler beim Messen der Nachhallzeit?

Nur ein Messpunkt, zu leiser/zu lauter Pegel, keine Bandbetrachtung, kleine Deko-Inseln statt zusammenhängender Absorberflächen, fehlende Vorher/Nachher-Vergleiche.

Wie häufig sollte ich die Raumakustik neu messen?

Mindestens vor Maßnahmen, nach der Installation (Abnahme) und nach größeren Veränderungen im Raum (Möblierung, zusätzliche Flächen). So belegen Sie den Effekt objektiv.